Die Geräusche von München

„Sound of Munich now“ fand am Sonnabend, den 23. Oktober 2010 zum zweiten Mal statt.
Der Abend im Feierwerk in der Hansastraße 39 bis 41 begann um 18 Uhr mit einem Auftritt der Münchner Elektropunk-Band „Frittenbude“.
Direkt danach begann in der Kranhalle die Podiumsdiskussion
„Wie viel Subkultur leistet sich München?
Wie viel München kann sich die Subkultur leisten?“

mit ExpertInnen aus Musikbusiness, Kulturförderung und Medien:
Christian Kiesler
vom Feierwerk
Amadeus Gregor Böhm
vom Label „Flowerstreet Records“
Rosi Buchner
von der Konzertagentur „target concerts“
Nikolaus Gradl, Münchner Stadtrat der SPD-Fraktion
Marc Gegenfurtner,
dem persönlichen Mitarbeiter des Münchner Kulturreferenten Hans-Georg Küppers (SPD) sowie
Dominik Hoferer von „LaxMag“, dem Indie-Pop-Elektro-Rock Magazin
Dirk Wagner, Musikjournalist der Süddeutschen Zeitung und Kanalratten-Chef beim Aus- und Fortbildungsradio M945, moderierte im Stehen. Die anderen durften sitzen.
Support your local heros! Auch wenn viele Projekte nach Berlin weiter gewandert sind, wurde die Münchner Szene als sehr vielfältig und positiv beschrieben und bewertet.
Ein sehr kritischer Punkt war der Umgang der AnwohnerInnen ringsum kulturelle Einrichtungen mit hohem Geräuschpegel.
Über den Kulturhafen „Puerto Giesing“ in der Tegernseer Straße haben sich bisher 16 Anwohnende beschwert. Die Mehrheit der GiesingerInnen sei froh, endlich wieder ein kulturelles Angebot in unmittelbarer Nähe zu haben.
Wegen der Geräuschkulisse im Biergarten in der „Glockenbachwerkstatt“ in der Blumenstraße kommt häufig die Polizei.
Kunst gegen Kommerz: Die (für’s Publikum kostenlosen) Konzerte im „Theatron“ im Olympiapark müssen um 22 Uhr aufhören. In der Beachbar des „8seasons“ am Olympiasee darf hingegen bis in die Morgenstunden gefeiert werden. Zudem störe der Sound of Beachbar nicht selten die leiseren Konzerte im Theatron.
Im „Substanz“ in der Ruppertstraße dürfen nicht mehr so viele Konzerte wie in den vergangenen Jahren stattfinden.
Ein großes Lob wurde Zehra Spindler, ihren MitstreiterInnen und dem Kulturreferat für das „Puerto Giesing“ ausgesprochen. Das Zwischennutzungsobjekt konnte dank eines schnellen Genehmigungsverfahrens durch die Stadt München innerhalb kurzer Zeit geschaffen werden. Nach dem derzeitigen Stand bleibt der Kulturhafen bis Ende Dezember dem Münchner Kulturleben erhalten.
Dass eine Band wie „Frittenbude“ aus München – und nicht aus dem auf jedem Podest stehenden Berlin – kommt, erstaunte nicht nur den Feierwerker Christian Kiesler. Einfallsreich, rotzig und frisch – wie junge Musik sein muss!
Auch die Öffentlich-rechtlichen Medien in Bayern geben sich frisch mit „on3“, dem multimedialen Jugendprojekt des Bayerischen Rundfunks. Der Moderator der Diskussion Dirk Wagner sah „on3“ als Reaktion des BR auf sehr viel früher entstandene freie Projekte wie Radio LORA und Radio Feierwerk.
Die Diskussion wurde von vielen als zu wenig kontrovers empfunden. Es hätten sich alle „zu lieb gehabt“.
Der Abend war trotzdem interessant und hinterließ ein ganz gutes München-Gefühl.
Nebenan im Hansa 39 spielten ab 19.30 Uhr die Münchner Bands:
Yeah What The Captain Said (Hardcore/Metal)
The Gumbabies (Punkrock)
Tuó (Folk)
Sharyhan Osman (Singer, Songwriterin)
Dear Henry Bliss (Folk/Rock)
High Voltage Humans (Elektro-Rock)
Anna Zoitke (Deutschrock/Pop)
Sample Minded (Trip Hop)
Missent To Denmark (Indie/Folk)
This Is The Arrival (Pop/Rock)
Chau Chat (Piano-Pop, Elektro)
J B’s First (Funk/Rock)
On a SunDaY (Indie,Pop,Folk)
Talking Pets (Indiepop)
Der Jungbrunn (Hip-Hop)
Dos Hermanos (Lofi, Punk)
sound_of_muc
Bildquelle: Veranstaltungsflyer

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Nächster Termin zum Thema „Subkultur in München“

Am Montag, den 25. Oktober 2010 reden Kulturschaffende im Puerto Giesing über „Achtung – hier entsteht Subkultur. Nicht.“.

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