Veranstaltungshinweise für Freitag, 29. Januar 2016

1.) Beginnen wir mit einem gerüttelt Maß an Philosophie, dargeboten im Gasteig in der Rosenheimerstraße 5, in Raum 0115 im Erdgeschoss ab 20.00 Uhr, für sieben Euro. Der schnöde Mammon, dann der Vortrag von Markus Schütz. Thema: Baruch Spinoza und der Pantheismus. Seine Philosophie strebt einen Weg an, der zu echter Freude fern von illusorischen Wünschen führt. Zu diesem Zweck entfaltet er seine Ethik, die verbunden ist mit einer politischen Ethik, deren Voraussetzung eigenständiges, vorurteilsfreies Denken ist. Seine religionskritischen Anmerkungen führten zum Ausschluss aus der Synagoge und in gefährliche Nähe zur Inquisition, die in nahezu ganz Europa für Furcht und Schrecken vor dem Scheiterhaufen sorgte. Spinoza, der von 1632 bis 1677 größtenteils in Amsterdam und Den Haag lebte, greift Kant und seine Aufklärungsphilosophie zurück: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“.
2.)Im Vortragsaal der Bibliothek des Gasteig in der Rosenheimer Straße 5 wird im Rahmen der zehnten Mittelmeer – Filmtage ab 20.30 Uhr im Erdgeschoss der Film „La plaga – The Plague“ aus Spanien von 2013 gezeigt, und zwar im Original mit englischen Untertiteln. Fünf Menschen, fünf Lebensläufe in Barcelona, der Hauptstadt Kataloniens. Da ist Lurie, in in der Warteschleife für spanische Papiere festhängt und bei Raül schuftet. Raül versucht mit ökologischem Obst und Gemüse sein Glück. Dann Marias Umzug in ein tristes Altersheim, wo die philippinische Altenpflegerin Rosemarie ihren Job macht, so gut es eben geht. Dann trifft man auf die Prostituierte Maribel, deren Kundenzahl schwindet und es für Maribel zunehmend enger wird, sich durchzubringen.
Der Eintritt kostet sieben Euro, ermäßigt fünf.
3.)Im Hofspielhaus in der Falkenturmstraße 8 ab 20.00 Uhr findet eine Theaterlesung mit Jürgen Tonkel statt. Mit der Biographie „Das Leben meiner Mutter“ wird an Oskar Maria Graf gedacht. Spannend und wichtig,da es ein Leben nachzeichnet, das mit den Wirren und Grauen des Ersten Weltkriegs zum ersten Mal in vorwiegend der europäischen Geschichte Europas zeigt, was moderne Kriegstechnologie sowie kruder Nationalismus auf allen Seiten an Entsetzlichkeiten anrichtet. Eine gesteigerte Fortsetzung folgt mit Weltkrieg Nummer Zwo, gegen den das Dantesche Höllen – Inferno einem Marionettenspiel gleichkommt.Die Nazis hätten Graf gern als Heimatdichter auf ihre Seite gezogen. Der aber verbat sich dies Ansinnen und bestand darauf, dass auch seine Bücher verbrannt würden. Das taten die Nazis dann 1934 in einem Extra – Scheiterhaufen, solo für Oskar Maria Graf.
4.)In der Stadtbücherei Dachau Münchener Straße 7 liest Steven Uhly aus seinem historischen Roman über eine Gruppe jüdischer Flüchtlinge und eine umgesiedelte Bauernfamilie aus der Bukowina im Zusammenhang des Weltgeschehens nach 1945. Los geht’s ab 20.00 Uhr.
5.) Mozart, der große Wolfgang Amadé, hatte am 27. Januar 1856 seinen Geburtstag und wäre heuer 260 Jahre alt geworden, was man ihm sicher gegönnt hätte. Der 27. Januar 2016 ist, so ganz nebenbei, auch der Jahrestag der Befreiung des KZ – Auschwitz durch die Rote Armee, man erinnere sich. Matthias Schüssler liest aus Mozart – Briefen, aus gegebenem Anlass,musikalische Untermalung liefert der Werkhaus- Chor. Wo? Natürlich im Werkhaus – in der Leonrodstraße 19. Wann? Ab 20.00 Uhr.
6.)Volkssternwarte, Rosenheimerstraße 145 H, ab 20.00 Uhr: Blick in kosmische Weiten: Der Wintersternhimmel, wie Sternbilder im und Himmelskörper zur Winterzeit funkeln und strahlen. Das zeigt uns in seinem Vortrag Peter Stättmayer, und zwar im Vortragssaal der Volkssternwarte. Ab 20.00 Uhr geht ’s los.
7.)Last not least, falls die Tagesschau wie immer so blöd ist, die Schokolade in den Fressnapf vom Hund gefallen und der ganze Tag irgendwie im Eimer ist, ein wenig vom schwedischen Kurt – Mankell – Grusel: „Die Rückkehr des Tanzlehrers“. Plot: Ein pensionierter Polizist wird tot in seinem Haus aufgefunden, einigermaßen schlimm zugerichtet. Liest man zudem den Krimi, der erste nach den vielen Wallanders, erfährt man so einiges an weiteren Überraschungen, wie sehr die Nazi- Ideologie sogar bis ins kriegsneutrale Schweden vorgedrungen ist. Die Kehrseite des Flüchtlinge aus Nazideutschland aufnehmenden Schweden zeigt sich in den Kriegsmaterial in Gestalt von Eisen aus dem nordschwedischen Kiruna liefernden Industriemagnaten. Geld ohne Moral. Dies auch Thema hier.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*