„Von München soll kein Schaden ausgehen“ – "Grüner Knopf", Lieferkettengesetz und UN-Binding Treaty

Im dritten Teil der Sendereihe “Von München soll kein Schaden ausgehen” – nachhaltige Beschaffung, fairer Handel und ökologisch-sozialer Konsum schauen wir auf das erste staatliche Textilsiegel “Grüner Knopf”, auf den Vorschlag ein deutsches Lieferkettengesetz zu schaffen und auf den UN-Binding Treaty, ein Abkommen, das transnationale Unternehmen bei Menschenrechtsverletzungen zur Verantwortung ziehen soll. 
In der Sendung zu hören sind Andrea Behm vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac, Dr. Alexander Fonari vom Eine Welt Netzwerk Bayern, Maik Pflaum von der Christlichen Initiative Romero, Viola Wohlgemuth von Greenpeace, Elisabeth Dersch vom Fair Handelshaus Bayern und Peter Eicher vom Fairkauf Handelskontor.


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Einführung in die Sendung
„Von München soll kein Schaden ausgehen“, so heißt ein Leitspruch der Stadt München. Und die Stadt bzw. die Stadtverwaltung stellt sich ihrer Verantwortung und achtet beim Einkauf von Produkten wie Natur- und Grabsteinen, Fuß- und Handbällen, Blumen oder Holz zunehmend auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ökologische Verträglichkeit. Auch bei Textilien, Spielwaren, IT-Produkten, Büromaterial hält man zunehmend Ausschau nach nachhaltigen Alternativen. Nicht selten gestaltet sich die Suche nach solchen Produkten schwierig, so gibt es keine verlässlichen Siegel oder Labels oder das Angebot ist beschränkt und Produkte nicht in ausreichenden Stückzahlen erhältlich.
Da drängt sich die Frage auf. Braucht es da nicht endlich politische Lösungen? Wer schon mal als Konsument versucht hat, den derzeitigen Label- und Siegeldschungel zu durchdringen, dem fällt die Antwort leicht. Die Politik muss ran. Inzwischen ist auch einiges in Bewegung: So hat am 9. September dieses Jahres Bundesentwicklungsminister Müller das erste staatliche Textilsiegel „Grüner Knopf“ vorgestellt. Über die Chancen und Schwächen des „Grünen Knopfs“ sprechen wir mit . Und wir hören dazu einen Kommentar von Thomas Seibert von der Hilfsorganisation Medico International.
Am 10. September, einen Tag nach der Vorstellung des Grünen Knopfs, präsentierte die Initiative Lieferkettengesetz einen Vorschlag für ein deutsches Lieferkettengesetz. Mit einem solchen Gesetz müssten alle Unternehmen geeignete Maßnahmen ergreifen, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen in der gesamten Lieferkette, angefangen von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Abfallentsorgung, zu vermeiden. Mehr dazu hören wir von Dr. Alexander Fonari vom EineWelt Netzwerk Bayern.
Noch besser allerdings als einzelne nationale Liefergesetze wäre es im Rahmen eines globalen Abkommens ein für alle Staaten geltendes Lieferkettengesetz zu schaffen. Über einen solchen UN-Vertrag wird seit einigen Jahren zwischen den Staaten verhandelt. Der so genannte Binding Treaty für Wirtschaft und Menschenrechte soll transnationale Unternehmen bei Menschenrechtsverletzungen zur Verantwortung ziehen. Darüber informiert uns Andrea Behm vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac.
Die Lieferkette immer schon im Blick hat der Faire Handel. Was er sich von der Politik erwartet, das wollten wir von Elisabeth Dersch vom Fair Handelshaus Bayern und von Peter Eicher vom Fairkauf Handelskontor wissen.

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