Ex-LORA-Redakteur gewinnt BR-Publikumspreis auf dem Filmfest

Der Film „UNPLUGGED:LEBEN Guaia Guaia“ gewann auf dem diesjährigen Filmfest München den undotierten  Publikumspreis des Bayrischen Rundfunks. („Guaia Guaia“ heißt auf Klingonisch „Grundlos glücklich“.) Regisseur des Films ist der ehemalige LORA-Redakteur Sobo Swobodnik, der zwei junge Straßenmusiker porträtierte.
Sie haben keinen festen Wohnsitz, keine Ausbildung, kein Bankkonto, keine Sicherheiten. Sie sind jung, sie sind intelligent, sie sind hungrig: nach Leben, nach Musik, nach einer Zukunft fernab der bürgerlichen Vorstellungswelt. Sie haben ihre Musik, ihre Kreativität und sich selbst, ihre Freundschaft und die gemeinsame Vorstellung von ihrem Leben. Dazu einen unbändigen Optimismus, dieses Leben selbst gestalten zu können – mit und durch ihre Musik.
Die beiden Musiker Elias Gottstein und Carl Luis Zielke sowie der Filmemacher Sobo Swobodnik waren am Mittwoch, den 4. Juli 2012 im LORA-Studio zu Gast. Das Interview können Sie hier nachhören:
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unplugged Filmmakers Live: Programmer Christoph Gröner (1. von links) im Gespräch mit den ProtagonistInnen von „UNPLUGGED:LEBEN Guaia Guaia“ und „Alles wird gut“ von Niko von Glasow (hintere Reihe, Mitte). Elias Gottstein (2. von links), Carl Luis Zielke (2. von rechts), Sobo Swobodnik (3. von links)
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Die neue Festivalleiterin Diana Iljine wollte nach acht Jahren mit einem glamourresistenten Festivalchef Andreas Ströhl genau diesen nach München bringen. Dieser Glamour landete in Form der us-amerikanischen Schauspielerin Melanie Griffith am 3. Juli mit einstündiger Verspätung auf dem Roten Teppich vor dem Gasteig. („It was my fault“, kokettierte sie.) Am selben Tag hatte Frau Griffiths neuer Film „The Grief Tourist“ unter der Regie von Suri Krishnamma in München seine Weltpremiere. (Melanie Griffith spielt eine Kellnerin, der es erspart bleibt, die Geliebte eines Serienkillers zu werden.) Trotz Termin- und Örtlichkeitskoordinierungsinterferenzen wurde Melanie Griffith zwar der CineMerit Award am 3. Juli gegen 19.30 Uhr im Carl Orff-Saal des Gasteigs verliehen. Doch zur Premiere ihres Films um 23 Uhr im ARRI Kino erschien die Diva nicht mehr. Sie hätte sich wegen Ruhebedürftigkeit ins Hotel zurückgezogen.
Der derzeitige bayerische Staatsminister der Finanzen Markus Söder stand zur Verleihung des CineMerit Awards auch auf der Bühne des Carl Orff-Saals. Er sprach in einem erstaunlich ordentlichen Hochdeutsch.
Der Laudator für den CineMerit Award an Melanie Griffith war der in München lebende Film- und Fernsehregisseur Dominik Graf. Er verwirrte mit der Aussage, dass sich ganz Deutschland vor der Schauspielkunst Melanie Griffiths verbeugen müsse.
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Neben Michael Verhoeven und Iciar Bollaín gewann Michaela Kezele einen Preis im Rahmen der Bernhard-Wicki-Filmpreisverleihung 2012. Für ihren Film „Die Brücke am Ibar“ erhielt sie den Nachwuchspreis.
LORA-Redakteurin Sadija Klepo sprach während des Filmfests mit der Regisseurin und Drehbuchautorin Michaela Kezele.
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kiercavenAus L.A. kam der Schauspieler Udo Kier und aus Paris reiste die Schauspielerin und Sängerin Ingrid Caven an. Beide waren die sehr eigenständig brillierenden Staffagen für die Fassbinder-Reihe. Multitalent und Menschenschinder Rainer Werner Fassbinder war am 10. Juni 1982 gestorben.
Ingrid Caven verbrachte ein sehr schönes Gespräch mit Publikum und dem Programmer Robert Fischer in der Black Box im Gasteig.
Udo Kier gehörte zur Jury des Festivals. Zur Aufführung von „Letzte Reise nach Harrisburg“ und „Die dritte Generation“ maulte er am Donnerstag im Filmmuseum, er hätte in den letzten 30 Jahren nicht so viel über Fassbinder geredet wie in dieser einen Woche des Filmfests. Es reiche ihm jetzt. Am Sonntag fliege er eh‘ nach Los Angeles zurück.
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Der vor jedem Film laufende Trailer des Filmfests zeigte eine junge, schöne, blonde, gut frisierte Frau, die wasserfest geschminkt aus einem Binnengewässer auftaucht, um eine Kristallkugel zu präsentieren, die sich in Glamoursplitter auflösen wird. Die authors „derwillmann“ vom artechock-Blog rechneten sich am 3. Juli aus, wie oft sie Trailer wahrscheinlich noch sehen müssen.
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Fotos: Felicitas Hübner

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