Vor 18 Jahren endete der Krieg in Bosnien-Herzegovina. Das Land wurde dabei in zwei Teilstaaten geteilt: die Serbische Republik (Republika Srpska) und die Bosniakisch-Kroatische Föderation.
Bosnien-Herzegovina hat ein demokratisch gewähltes Parlament, das Staatspräsidium besteht aus Vertretern von Bosniaken, Kroaten und Serben, die sich alle acht Monate mit dem Vorsitz abwechseln. Auf den ersten Blick ein Zeichen von Gerechtigkeit, in der Realität kann das jedoch zu gegenseitiger Blockade führen. Zusätzlich gibt es immer wieder Probleme zwischen den beiden Teilstaaten.
Viele Bürger von Bosnien-Herzegovina haben so das Gefühl, dass sich ihr Land nicht weiter entwickeln kann. Letzte Woche gingen Tausende in Sarajevo auf die Straße und protestierten auch vor dem Parlamentsgebäude.
Sadija Klepo von unserer Balkanredaktion hatte die Gelegenheit mit Erich Rathfelder zu sprechen. Er ist taz-Korrespondent für den Balkan und Autor mehrerer Bücher. Er nahm an den Protesten in Sarajevo teil und informiert uns über die Hintergründe.
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