Zum 31. Mal findet des Filmfest München in diesem Jahr statt.
Die schöne Isarmeile, in der sich Kino an Kino reihte, und die CineastInnen bequem und schnell zwischen den Cinemas hoppen konnten, gibt es nicht mehr. Die Aufführungsstätten zwischen Schwabing und der Innenstadt liegen für einen exzessiven Filmgenuss zu weit auseinander und wird die eigene Stastistik in Bezug auf die Anzahl der gesehenen Filme schmälern müssen.
So ist es noch wichtiger, sich mit dem Programm im Vorfeld auseinanderzusetzen, um die persönlichen Hightlights zu erspähen und so wenig wie möglich zu verpassen.
Das Wochenende bietet dazu in großer Fülle Gelegenheiten:
Der britische Schauspieler Michael Caine (linkes Foto) – mittlerweile 80 Jahre alt – wird am Sonnabend, den 29. Juni 2013 im Gasteig in der Black Box um 18 h zum FILMMAKERS LIVE anwesend sein.
Die Premiere seines aktuellen Films MR. MORGAN’S LAST LOVE findet am Sonnabend um 19:30 h im Gasteig im Carl Orff-Saal statt. Dort wird der Film auch am Montag um 22:30 h gezeigt.
Auf dem FILMFEST MÜNCHEN nimmt Michael Caine den CineMerit Award für sein Lebenswerk entgegen.
Umfangreich wird der Anarcho-Avantgardist Alejandro Jodorowsky (rechtes Foto, Foto: Pascale Montandon-Jodorowsky) gewürdigt. Das FILMFEST MÜNCHEN zeigt eine Retrospektive des multitalentierten Kreativphänomens: Schauspieler, Regisseur, Autor, Comiczeichner, Spiritist und Weltenbummler. Seine Filme waren Vorbild für Nicolas Winding Refn und Marilyn Manson, sein Comic „John Difool“ mit Mœbius ist bis heute ein Klassiker.
Sonnabend, 29. Juni, 16 h: Ein FILMMAKERS LIVE mit Nicolas Winding Refn
Sonntag, 30. Juni, 18 h: eine Seánce mit Alejandro Jodorowsky in der Black Box
ALLE Auftritte von Alejandro Jodorowsky in München finden Sie hier.
Drehbuchautor Stéphan Osmont sagt über seinen Film „Le Capital“: „Ich habe ‘Le Capital’ geschrieben, um in den Kopf eines Bankers hineinzublicken, einen Ort, den niemand je betritt. (…) Der Charakter, den ich erschaffen habe, ist ein modernes Monster, ein Banker, der schnell aufsteigt und sich an der Spitze einer großen europäischen Bank wiederfindet. Er repräsentiert den modernen Kapitalismus und alles, was schlecht ist an unserem derzeitigen Finanzsystem.“
Das Gespräch mit dem Regisseur Costa-Gavras beginnt am Sonnabend um 15 h im Foyer des Kleinen Konzertsaals im Gasteig.
(Das Szenenfoto zeigt Gad Elmaleh als Banker Marc Tourneuil.)
Am 26. September 1980 fand in München das Oktoberfestattentat statt.
Der Journalist Ulrich Chaussy soll über das Attentat berichten, und stellt mit Entsetzen fest, dass die Ermittlungen nachlässig und geradezu dilettantisch geführt wurden. Er erlebt, wie überlebende Opfer und Opferfamilien des schwersten Anschlags in der Geschichte der Bundesrepublik den Glauben an Gerechtigkeit und die Hoffnung verlieren, jemals die Wahrheit über die Hintergründe des Attentats zu erfahren. Aus dem ersten Radio-Feature Chaussys wird ein Lebenswerk – er lässt nicht locker und setzt sich über drei Jahrzehnte mit Ungereimtheiten und eklatanten Widersprüchen auseinander, wird von Freunden und Kollegen als Verschwörungstheoretiker bzw. Träumer belächelt, und augenzwinkernd bis spöttisch „Mr. Oktoberfest“ genannt. Unablässig verfolgt der Journalist sein Ziel, endlich die Hintergründe der Tat aufzudecken und stößt immer mehr auf skandalöse Versäumnisse und Vertuschungen der ermittelnden Behörden.
Der sich mit dem Thema auseinandersetzende Film „Der blinde Fleck“ erlebt auf dem Münchner Filmfest seine Weltpremiere. (Das Szenenfoto zeigt Benno Fürmann als Ulrich Chaussy.)
Die Termine:
Dienstag, 2.7.2013, 10:00 Uhr im City 1
Donnerstag, 4.7.2013, 17:00 Uhr im ARRI Kino, nach dem Film: Q&A mit Regisseur Daniel Harrich
Freitag, 5.7.2013, 17:30 Uhr in der Münchner Freiheit 1, nach dem Film: Q&A mit Regisseur Daniel Harrich
Sonnabend, 6.7.2013, 22:30 Uhr in der Münchner Freiheit 1
Bildnachweise:
Wenn nicht anders gekennzeichnet, liegen
alle Bildrechte beim Filmfest München
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