Donnerstag, 20.02.2020, 19:30 Uhr
Diskussionsveranstaltung des AK Gegenargumente
David Graeber “Über das Phänomen der Bullshit Jobs”
Noch eine schlechte Kritik an der Unterwerfung der Arbeit unter das Kapital
Die Überlegungen des Professors für Anthropologie David Graeber aus den USA über die Arbeitswelt im Kapitalismus des 21. Jahrhunderts machen unter kritischen Menschen die Runde.
Graeber hat beobachtet,
– dass trotz des rasanten technischen Fortschritts immer noch genauso viele Menschen genauso viel arbeiten wie vor Jahrzehnten;
– dass die Ersetzung von produktiven Jobs durch Maschinerie aber gar nicht aufhört, und zugleich die Organisation der verbleibenden Jobs in der Produktion diese immer intensiver macht;
– dass auf der anderen Seite immer neue Jobs geschaffen werden, die vom Pizza-Ausfahren bis zum Management und Marketing alles Mögliche, aber keine Produktionstätigkeit mehr darstellen.
Und Graeber interpretiert das so,
– dass diese neuen Jobs, weil sie „nicht produktiv“ sind, „sinnlos“ („bullshit“ eben) seien;
– was seiner Meinung nach nur daran liegen kann, dass ihr Zweck darin bestehe, diejenigen, die sie ausüben, gerade mittels der von ihm diagnostizierten Sinnlosigkeit dazu zu manipulieren, sich in in dieser Sinnlosigkeit einzurichten.
Wir halten das für eine Theorie,
– die mit der Realität von Arbeiten und Arbeiten-Lassen, die vom knapp bezahlten Normalbürger bis zum gut alimentierten Anthropologie-Professor garantiert jeder kennt, einfach nichts zu tun hat,
– als theoretisches Konstrukt auch in sich widersprüchlich, unlogisch, falsch
– und damit wieder einmal eine Art ist, sich mit der abseitigen Frage zu beschäftigen, wo ausgerechnet bei der kapitalistischen Ausbeutung der höhere Sinn bleibt.
Darüber wollen wir anhand dieses Artikels diskutieren:
“On the Phenomenon of Bullshit Jobs: A Work Rant”
Deutsche Übersetzung: “Über das Phänomen der Bullshit-Jobs”
Im EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80 RGB, U-Bahn Haltestelle Theresienwiese (U4/U5), Raum: U 20 im Untergeschoss (Zugang von außen)
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