Eine Vergewaltigung bleibt Gewalt, völlig unabhängig von dem, was Julian Assange (und Jörg Kachelmann) getan oder nicht getan haben.
Das Thema WikiLeaks bietet doch genug Diskussionsstoff. Doch ist es halt nicht so „geil“ wie das mitgeschliffene Thema Vergewaltigung, das so dankbar von den Medien aufgegriffen wird. Vergewaltigung hat ja doch irgendwie was mit „Sex“ zu tun, zumindest in verqueren Vorstellungen davon.
Auch wenn WikiLeaks ein verteidigungswertes Projekt ist, darf Vergewaltigung nicht zerfleddert und verniedlicht werden. Dank den WikiLeaks-Gegnern sowie der Boulevard- und den anderen Pressen ist das Thema an den Stammtischen aufgeschlagen: Man könnte ja nicht so genau sagen, wann es Vergewaltigung sei und wann nicht. Wo wäre die Grenze?
Die Grenze ist genau da, wo einem Menschen sexuelle oder sexualisierte Gewalt angetan wird!
In Schweden wird den Begriff der Vergewaltigung anders definiert: Beispielsweise gilt bereits eine Drohung als solche, wenn das Opfer dies so empfindet. Das heißt, dass in Schweden „sexuelle Nötigung“ bereits als „Vergewaltigung“ gewertet werden kann. Mit dieser Rechtslage hat Schweden eine Regelung geschaffen, die dafür gesorgt hat, dass das Land eine der höchsten Vergewaltigungsraten in Europa hat.
Angeblich haben sich die beiden Frauen über Twitter zu Julian Assange geäußert. Gehört es zu den Zeitgeist-Gepflogenheiten sich über diesen Kanal für „romantische Nächte“ zu bedanken?
Es scheint tatsächlich sehr aufregend zu sein, diese Twitter-Screenshots voyeuristisch abzubilden.
Und auch wenn der Vergleich mit Saddam Hussein und den angeblichen Massenvernichtungswaffen naheliegt: die betroffenen Frauen sind keine unbeteiligten bzw. nicht mal existierenden Gegenstände, die benutzt werden sollen, um eine Katastrophe zu legitimieren.
Was zwischen Julian Assange, Jörg Kachelmann und den involvierten Frauen aus aller Herren Länder geschehen ist oder nicht, können nur diese wissen. Da können sich die Näschen und die anderen Körperteile an den Bildschirmen noch so platt gedrückt werden.
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