Eine Ausstellung von Susanna Eibersch und Angela Preis
3. Septemer bis 18. November 2011
Die beiden Malerinnen Susanna Eibersch und Angela Preis verbindet ihre Liebe zum Meer. Vor allem zum Meer in Griechenland, das sie gemeinsam oft bereist und erkundet haben, den sich ständig verändernden Lichtverhältnissen und Farben nachgespürt und all das gesammelt, was das Meer an den Strand gespült hat.
Meer – ein Querformat mit Meereshorizont ist die einfachste Bildaufteilung, die man sich vorstellen kann. Zugleich ist diese Bildaufteilung in Oben und Unten, in Himmel und Meer, ein archetypisches Bild unserer Seele. In vielen Schöpfungsmythen war die Trennung in Oben und Unten der erste Schritt, Ordnung in das uranfängliche Chaos zu bringen.
Die Meerbilder von Angela Preis führen den Blick in die Ferne.
Sie vermitteln einen Eindruck von Weite, Ruhe, Unendlichkeit. Meist haben sie eine Stille, in der eine leichte Bewegung liegt. In manchen Bildern wird der Blick nicht nur in den Tiefenraum des Horizonts gezogen sondern auch in die Tiefen des Meeres geführt. Das Meer erscheint dann als der Urgrund, der auch den Ursprung des Lebens darstellt.
Mit “Meer” assoziieren wir meist die Farbe Blau. Natürlich ist das Meer in den Bildern von Angela Preis blau. Aber es ist auch violett, grün, braun, beige, rosa, grau und schwarz. All die Farben, in denen sich der Himmel, das Wetter, die Umgebung und der Untergrund wiederspiegeln.
Die Bilder sind gegenständlich bis abstrakt. Im einfachsten Fall sind es zwei Flächen, die übereinander liegen und allein durch ihre unterschiedlichen Farben optisch Räumlichkeit erzeugen. Bei entsprechender Farbwahl vermitteln diese Flächen den Eindruck von Himmel und Meer.
Stets wurde versucht, dem Meer seine Geheimnisse und Schätze abzuringen.
Zu den Dingen, die das Meer von sich aus preisgibt, gehören die angespülten Muscheln und Schneckenhäuser am Strand. Susanna Eibersch gibt diese Fundstücke, die nur einen bis wenige Zentimeter messen, in ihren Bildern stark vergrößert und teilweise nur im Ausschnitt wieder.
Die Konzentration der Darstellung liegt auf der Form und dem Volumen.
Die Farbigkeit der dargestellten Muschel orientiert sich an ihrer realen Erscheinung, selten jedoch finden sich im umgebenden Bildraum Hinweise auf ihr ursprüngliches Habitat oder den Fundort. Die Farbigkeit des Hintergrunds ist ganz auf die Präsentation der Muschel- bzw. Schneckenschalen ausgerichtet. So werden die wunderschönen Rundungen, die Spiralen, die Kreise und Bögen hervorgehoben.
Die Bilder der Muschel- und Schneckenschalen weisen derart auf Formen hin, die wir ähnlich aus der griechischen Architektur und Ornamentik kennen: Die Rillen in den Kanneluren der Säulen, die Voluten in den Kapitellen und Friesen und die Fächerform der Kammmuschel in Schmuckbändern und Antefixen.
In den Bildern von Susanna Eibersch wird sichtbar, wie sich die Dynamik des Meeres in den Muscheln und Schneckenhäusern manifestiert – die stete Bewegung des Meeres ist zum Stillstand gekommen und hat ihr Abbild eingeschrieben.
*Susanna Eibersch
Jahrgang 1951,
Kunstpädagogin, Kunsttherapeutin; freiberufliche Tätigkeit im Team
Hippocampus Gerontologische Praxis München.
Tätigkeit als freischaffende Künstlerin, Einzelausstellungen 2002, 2003,
2006.
*Angela Preis
Jahrgang 1959,
Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München,
lebt und arbeitet als Kunstlehrerin und Malerin im Osten von München.
Veranstaltungsort
Lillemors Frauenbuchladen
Barerstr. 70, 80799 München
Öffnungszeiten
Mo – Fr. 10.00 – 19.00
Sa. 10.00 – 14.00
Tel. 089 272 12 05
www. frauenliteratur.de
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