Am 23. April 2013 beginnt im Münchner Gasteig das „Nordic Talking“, ein Festival, das Literatur, Film, Kunst und Debatten aus dem Norden Europas in den Mittelpunkt stellt.
In Skandinavien ist vieles anders als in Deutschland: die Bildung besser, die Natur unzerstörter, die Krimis schärfer und politischer, Frauenrechte selbstverständlicher …
Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden, fünf sehr unterschiedliche Gesellschaften und Kulturen, vereint im Traum einer offenen und freien Gesellschaft. Offenbar ein Boden auf dem schöpferischer Eigensinn und kulturelle Vielfalt blühen und die Welt mit einem nicht abreißenden Strom von Geschichten und Figuren, von herrlich lakonischen Filmen, von kühner Architektur und phantastischer Musik versorgen.
Das Festival „Nordic Talking“ stellt bis zum 16. Mai 2013 u.a. die Filmreihe „Fokus: Isländischer Film“ vor. Sie wird eröffnet von Friðrik Þór Friðriksson, dem Vater des isländischen Filmwunders. Diverse Diskussionsrunden folgen, so über das skandinavische Modell der Kulturförderung, über den Umgang mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in Skandinavien und zur Gleichstellung. Vor allem aber geben bekannte und noch zu entdeckende Autorinnen und Autoren wie Hallgrímur Helgason, Alén Meškovic, Tuomas Kyrö und Kirsten Hammann Einblicke in die gegenwärtige Kulturszene und die gesellschaftliche Entwicklung unserer nordischen NachbarInnen.
In der Stadtbibliothek Am Gasteig wird das Festival mit einer Vitrinenausstellung zum Thema „Arktis“ und einer sehr umfangreichen Literatur-, Sachbuch- und Musikpräsentation flankiert.
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Literatur
Was die skandinavischen Gesellschaften voneinander trennt, was sie eint, dazu gibt es ebenso viele historisch fundierte Meinungen wie romantisierende Klischees. Die Werke der Festivalgäste aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden bringen auf vielfältige Art zum Ausdruck, dass die Länder weit mehr verbindet als das weite Meer und der blaue Himmel.
Der isländische Kultautor Hallgrímur Helgason eröffnet „Nordic Talking“ am 23. April 2013 um 19 Uhr als bildender Künstler und Lyriker. Er ist in Deutschland mit seinen Romanen „101 Reykjavík“, „Vom zweifelhaften Vergnügen, tot zu sein“ sowie „Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen“ bekannt geworden.
(Bildrechte: ©Hallgrímur_Helgason)
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Film
Auch wenn die IsländerInnen sich erst Ende der Siebzigerjahre ernsthaft aufgemacht haben, Filme zu drehen, sind sie seitdem äußerst produktiv und haben zahlreiche Perlen der Filmgeschichte hervorgebracht. Spätestens seit der Oscar-Nominierung von Friðrik Þór Friðrikssons „Kinder der Natur“ (Foto) hat Island den Sprung auf die internationale Landkarte des Films geschafft.
(Bildrechte: nordictalking.org)
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Debatten: Diskussionen und Vorträge
„Offene Gesellschaften und Rechtspopulismus in Skandinavien“
„Der neue Norden – Die Arktis und der Traum vom Aufbruch“
„Kulturförderung im Norden“
„Europaforum: Frauen in Führung?“
„Facetten skandinavischer Kulturarchitektur“
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Musik
Im Jazzclub Unterfahrt und im Gasteig werden MusikerInnen aus Skandinavien musizierend brillieren.
Marius Neset ist ein norwegischer Komponist und Saxophonist. Sein Debütalbum „GoldenXplosion“ von 2011 machte ihn zum meistdiskutierten Newcomer der europäischen Jazz-Szene. Mit seinem neuem Album „Birds“ hat Marius Neset einen gewaltigen Schritt nach Vorne getan; die Kompositionen enthalten u.a. Elemente der Musik von Stravinsky, Wayne Shorter und Django Bates, aber am meisten von Nessets unverwechselbarem Klang selbst.
(Bildrechte: ©Kristian Ridder-Nielsen)
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