Samstag, 11. April
Der Samstag beginnt langschläferfreundlich um 13:30 Uhr mit der Vorführung von Christoph Oliver Struncks Dokumentarfilm „Meine innere Stimme“, welcher den hessischen Aussteiger und Kletterer Jens Eisenkrämer auf seinen Wegen außerhalb der Gesellschaft begleitet.
Um 19 Uhr findet im Marstall die Premiere des Theaterprojekts „The Dark Ages“ von Miko Rau statt, in welchem Schauspieler aus Bosnien, Deutschland, Russland und Serbien persönliche Geschichten vom Verlieren und Finden eines Zuhauses erzählen.
Im Volkstheater wird um 20:30 Uhr endlich wieder Nicole Oders Theaterfassung von Güner Balcis Roman „Arabboy“ in der viel gelobten Inszenierung von Abdullah Karaca aufgeführt.
Ab 21:00 Uhr gibt es dann gleich zwei Möglichkeiten, Musik jenseits klarer Verortbarkeiten und veralteter Genrediskussionen live zu erleben: Im Strom spielen die Kritikerlieblinge Sizarr ihren so eigenwilligen wie eigenständigen Mix aus Wave, Afrobeat und Electro und im Milla mischen Tubbe Singer/Songwriter-Strukturen mit elektronischen Rhytmen.
Sonntag, 12. April
Am Sonntag zeigt das Werkstattkino um 14:30 Uhr den Dokumentarfilm „183 Tage – Der Auschwitz-Prozess“ von Janusch Kozminski, in welchem das 1963 gehaltene Gerichtsverfahren gegen vier Angehörige der Lager-SS filmisch aufgearbeitet wird.
Musikliebhaber kommen ab 20:00 Uhr auf Ihre Kosten: Entweder bei den Zombie-Sessions im Feierwerk, bei welchen diesmal die Münchner Garage-Punk-Band Cassettes auftreten, unterstützt von Ohio-Wow-Signal, Turd Sandwich und Whael oder im Irrland, wo die Absoluten Beginner nach jahrelanger Bühnenabstinenz wieder unter Beweis stellen, dass sie keine Anfänger sondern echte Hip-Hop-Urgesteine sind.
Ebenfalls ab 20:00 werden in den Kammerspielen die Gewinnerentwürfe des vom „raumlaborberlin“ ausgeschriebenen Projektes für 22 Wohngebäude im öffentlichen Raum vorgestellt. In der Jury sitzen unter anderem Chris Dercon, Elisabeth Merk und Hans-Georg Küppers.
In der Pasinger Fabrik widmet sich der Abend „Kedma“ den Passagieren des gleichnamigen Frachtschiffs mit dem 1948 die ersten Juden kurz vor der Gründung Israels zwischen die Fronten von Palästinensern und britischen Soldaten gerieten.
Montag, 13. April
Am Montag geht die Schule wieder los. Ein guter Grund also, sich mit den Mängeln des Bildungssystems auseinanderzusetzen. Erwin Wagendorfer stellt in seinem Dokumentarfilm „Alphabeth“ die Frage nach Schul- und Bildungsformen, die gesellschaftlichen und individuellen Ansprüchen wieder gerecht werden können.
Um 20:00 geht es im Gasteig gesellschaftskritisch weiter: Dr. Mark Schütz beleuchtet dort in seinem Vortrag „Die neue Umverteilung“ die soziale Ungleichheit in Deutschland.
Ebenfalls um 20:00 berichtet ARD-Sonderkorrespondent Thomas Aders im Schlachthof unter dem Veranstaltungstitel „Allah ist groß, die Hoffnung klein“ von den aktuellen Geschehnissen in seinem Zuständigkeitsbereich, dem Nahen Osten.
Wer den Wochenbeginn weniger politisch ausklingen lassen möchte hat dazu im Lehrinstitut Derksen Gelegenheit. Dort feiert Erik Satie zusammen mit dem Debussy Trio den 20. Geburtstag des Papiertheaters mit einem Papierkonzert. Beginn ist ebenfalls um 20:00 Uhr.
Und ab 21:00 Uhr spielen See Change in der Glockenbachwerkstatt ihren nordisch angehauchten Synthie-Pop, der sich irgendwo zwischen Björk, Lykke Li und Fever Ray bewegt.
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