Der Muttertag ist erstmal wieder vorbei. Er wurde auf deutschem Gebiet einst von der Blumenindustrie etabliert.
Hinter dieser Hochglanz-Babypo-Oberfläche wird die Mütter-Branche erschüttert.
Gerade hat Orna Donath ihre Studie „Regretting Motherhood“ („die Mutterschaft bereuen“ ) veröffentlicht. 23 israelische Frauen hatten der Soziologin erzählt, wie sehr sie ihr Muttersein bereuen.
Das herrschende Mutterbild wird zur Zeit von vielen Seiten angegriffen und bearbeitet.
Der griechische Film „A Blast“ von Syllas Tzoumerkas von 2014 zeigt, was passieren kann, wenn der Ehemann nicht schlägt und vergewaltigt. Sie – die Ehefrau und Mutter – aber trotzdem die Ehe und die Kinder einfach nicht mehr aushält. Und geht. Sie wird nicht dafür bestraft werden.
Das war 1991 in „Thelma und Louise“ von Ridley Scott noch ganz anders. Den Ausbruch in die Freiheit mussten die beiden Frauen mit ihrem Leben bezahlen.
Der Film „The Babadook“ von Jennifer Kent (2014) ist ein Horrorfilm. Er erzählt die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter. Es bleibt offen, ob der erlebte Horror dem Alltagsstress geschuldet oder real ist.
Dass „Mütter“ nebenbei eben auch ganz normale Menschen sind, hat sich noch nicht überall herumgesprochen. So bezeichnet die abtreibungsablehnende ProLife-Bewegung schwangere Frauen, die noch kein Kind geboren haben, bereits als „Mütter“. Am letzten Wochenende demonstrierten die rechtskonservativen ProLife-Leute in München in ihrem „1000-Kreuze-Marsch“ wie sehr sie in ihrem Mütterwahn verstrickt sind.
Mädchen und Frauen, die für eine solche Überhöhung des Muttertiers in ihrer Erziehung formatiert wurden, haben es schwer, sich auf ein eigenes Kind einlassen zu können.
Der Film „Melodys Baby“ von Bernard Bellefroid zeigt eine sehr junge Frau, die sich für eine Leihmutterschaft anbietet. Melody braucht das Geld für eine eigene Firmengründung. Die 20jährige trifft auf die ältere Emily, die unbedingt ein Kind aus einer eigenen Eizelle haben will und es selbst nicht austragen kann. Sie schliessen einen Vertrag ab. Melody wird 50.000 Euro von Emily erhalten, wenn die eine das Kind für die andere auf die Welt bringt.
Die Biografien der beiden Frauen prallen mit großer Wucht aufeinander. Mit allen eigenen Sehnsüchten und Bedürfnissen …
Melody wird sich mit ihrer familiären Vergangenheit auseinandersetzen. Emily erfährt die Grenzen ihres Kampfes für ein eigenes Kind.
Der Film „Melodys Baby“ startet am Donnerstag, den 13. Mai 2015 in den Kinos.
In München läuft der Film in den Kinos
Monopol am Nordbad München, Schleißheimer Straße 127
und
Theatiner-Filmkunst München, Theatinerstraße 32
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Radio LORA München verlost 3x 2 Freikarten für einen Kinobesuch von „Melodys Baby“.
Die Verlosung ist abgeschlossen.
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Bildnachweise: mfa-film.de, LORA-Archiv
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