Merkels Land
Der deutsche Imperialismus
Da ist sich die Kanzlerin – und mit ihr die Öffentlichkeit, die sie als Garant für Stabilität in einer unsicher gewordenen Weltlage zur neuerlichen Kandidatur 2017 beglückwünschen – sicher: Deutschlands Erfolg verpflichtet die Regierung dazu, „mehr Verantwortung in der Welt“ zu übernehmen, sich für eine – ‚die‘ – Ordnung in der Welt stark zu machen, die immerzu durch andere Staaten gestört und gefährdet wird. Einem Land wie dem ihren steht es an, voranzugehen; und alle anderen haben gute Gründe, ihm hinterher und in den ihnen vorgezeichneten Bahnen zu laufen, auch wenn sie das nicht gleich einsehen. Das fängt nicht erst bei den Flüchtlingen, also dem Elend der Welt an, sondern beim Reichtum der deutschen Nation, der ja in einem gemeinsamen europäischen Geld existiert; dieses Geld hat dann aber auch Deutschlands ökonomischer Stärke zu dienen, weswegen mindere Euro-Nationen in die Pflicht genommen werden müssen, sich auch gegen ihre nationalen Bedürfnisse nach diesem Maßstab zu richten… Das betrifft die Verhandlungen mit der größten Wirtschaftsmacht um wegweisende Regelung der internationalen Konkurrenz, die die Schlagkraft deutsch-europäischen Kapitals international zur Geltung und voran bringen sollen… Das betrifft die Ausweitung der EU nach Osten und die Konfrontation mit Russland; und ebenso die Ausgestaltung der Nato-Bündnispartnerschaft, ohne die Deutschland viel zu wenig, mit der und in der es aber lang nicht genug ordnende Macht entfalten kann… Kurz: Gewachsene deutsche Macht hat das selbstverständliche Recht und den Auftrag, sich überall als solche international entschiedener zur Geltung zu bringen. So das imperialistische Selbstbewusstsein. Ein so gutes Land – „das beste Deutschland, das wir kennen“ (Gauck) – muss deshalb aber auch mehr militärische Verantwortung für den Frieden übernehmen.
Leserbrief
Fragen zu Bruttoinlandsprodukt (BIP), Wachstum, Arbeitszeit und Produktivität
Lotta continua im Krisenstaat Italien
Von den Fortschritten der Gewerkschaftsbewegung im Zeitalter des Kampfes um Arbeitsplätze
Unsere Ukraine – ein einziger großer Fall von „Korruption“
Friktionen bei der Herrichtung eines failed state zum Frontstaat
Chronik – kein Kommentar!
(1) Der Steuerstreit zwischen Apple und der EU-Kommission:
Ein Branchenführer kämpft um sein Erfolgsmodell –
Irland um seine ökonomische Räson in der EU –
die EU gegen die USA um ihre Regelungskompetenz
(2) ‚VW versus Prevent‘:
Klarstellungen zum Outsourcing-Geschäftsmodell der Automobilbranche
(3) Deutsche Leitkultur auf dem Prüfstand:
Müssen wir die Burka aushalten?
(4) Neues aus Brüssel über die Afghanistan-Geberkonferenz
Vorbild Deutschland:
Endlich mal ein guter Deal mit der Regierung Ghani
(5) Nobelpreiswürdiges Friedensabkommen mit den FARC in Kolumbien:
Kolumbiens herrschende Klasse streitet über die Kosten des Friedens
(6) Der Kampf der Linken gegen Rechts – heute:
Die Betreuung der sozialen Unzufriedenheit nicht der AfD überlassen!
(7) Literaturnobelpreis für Bob Dylan
Antworten