Liebe Kandidatinnen und Kandidaten,
Sie alle bewerben sich darum, mit meiner Stimme oder Zustimmung in den Landtag einziehen zu dürfen. Als Abgeordnete sind Sie, egal ob an der Regierung beteiligt oder nicht, damit beauftragt die Probleme des Landes zu erkennen und zu bearbeiten. Leider machen derzeit eher immer wieder Abgeordnete oder Medien Probleme auf, die vor noch größeren Problemen ablenken sollen. Für mich geht es um die tatsächliche Frage der Zukunft. Wird das Leben wie wir es kennen noch möglich sein oder steuern wir unüberwindbar seiner Zerstörung entgegen.
Damit ist nicht das traditionelle Leben gemeint, keine Überfremdung und keine Überteuerung. Ich meine das Leben im buchstäblichen Sinne. Der Klimawandel kommt und im tiefsten Inneren haben wir es irgendwie so abgespeichert, dass wir uns das Leben nicht versauern lassen wollen. Einige von Ihnen haben diesen Katastrophenverdrängungsmechanismus schon lange trainieren können, in den Zeiten der Angst vor dem Atomkrieg. Damals und auch heute noch liegt die Frage ob das Leben der Menschen sich radikal ändern oder gar enden wird, in den Händen der Mächtigen. Nur das bei unserer derzeitigen Situation die Gefahr nicht bei dem Wahnsinn der Entscheider oder technischen Fehlern liegt, sondern in der Ablenkung vom eigentlichen Problem, man könnte sagen Gegner.
Insofern würde ich Sie bitten den Gegner Klimawandel ernst zu nehmen. Wann immer ein Gegner kam, der drohte Häuser zu zerstören, Menschen umzubringen und die Welt oder das Land in eine Krise zu stürzen, hat man sich zusammengeschlossen und sich auf diesen Kampf vorbereitet. Man hat den Gegner nicht mehr aus den Augen gelassen.
Ich erwarte von Ihnen sich dafür einzusetzen, dass meine Generation und die darauf folgenden ausreichende Zukunftsaussichten haben, die nicht von einer totalen Veränderung des Klimas und einhergehenden humanitären Folgen geprägt sind. Auch wenn es so gut wie aussichtslos erscheinen mag, stellen Sie sich dem Kampf. Auch wenn das bedeutet, dass wir eine Krisenzeit erleben, egal ob Regierungskrise, Wirtschaftskrise, Versorgungskrise oder Schuldenkrise. Das ist ein Kampf für die Zukunft. Dafür können Opfer gebracht werden. Wenn hingegen die Ablenkung und das Verdrängen des Problems vorherrschen, dann können einige noch Gewinne einstreichen, aber die Darauffolgenden nur verlieren.
Deshalb bitte ich Sie inständig diesen Kampf aufzunehmen.
Nutzen Sie Ihre repräsentative Stellung um auf die Krise aufmerksam zu machen. Sprechen Sie mit Ihren Kollegen darüber. Auch denen aus anderen Parteien. Ein Kampf schweißt zusammen, überparteiliche Arbeit wird in Krisenzeiten dringend benötigt.
Lassen Sie die kommenden Generationen nicht im Stich!
Ich zähle aus Sie.
Hochachtungsvoll,
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