Interview mit Heinz Bontrup, Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen und Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik
Meldungen darüber, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland immer weiter auseinander klafft, sind inzwischen nichts Neues mehr. Trotzdem sind sie jedes Mal aufs Neue verstörend. Laut neuesten Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verfügten im Jahr 2017 die reichsten 10 Prozent der Gesamtbevölkerung über 56 Prozent des Nettogesamtvermögens, die ärmsten 50 Prozent hingegen gerade einmal über 1,3 Prozent.
Um der weiteren Vermögenskonzentration in den Händen weniger, etwas entgegenzusetzen könnte die Wiedereinführung der Vermögenssteuer helfen, die zuletzt 1997 erhoben wurde.
Ob nun aus ehrlicher Überzeugung oder aus bloßen wahltaktischen Gründen, hatte der SPD-Bundesvorstand im August dieses Jahres – wenige Wochen vor den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen – einen Entwurf für die Wiedereinführung der Vermögensteuer vorgestellt. Bevor wir mit Heinz Bontrup, Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen und Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik über den Vorschlag der SPD sprechen, baten wir ihn zunächst die Zahlen des DIW zu kommentieren.
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