Reinfallen auf Eva Herman – No news is bad news

e_tIn ihrem Buch „Das Eva-Prinzip“ forderte Eva Herman eine konservativere Familienpolitik und beschimpfte die 68erInnen als Schuldige.
Eigentlich wetterte Eva Herman gegen Frauen wie sich selbst. Selbst mehrmals verheiratet gewesen, aktuell wohl geschieden und mit ihrem Kind alleinerziehend lebend, müsste Frau Herman eigentlich auf sich selbst sehr, sehr böse sein. Das braucht sie aber nicht, wenn „die anderen“ noch viel „schlechter“ sind.
Diese anderen sind aktuell die feiernden 1,4 Millionen (oder wieviele auch immer) Techno-Fans aus Duisburg, die sie als „ekstatisch und wie im Sog folgen sie dem finsteren Meister der sichtbaren Verführung“ beschreibt. Das Unglück auf der Love Parade wäre die „Strafe Gottes“ gewesen. Das liest sich „amüsant“, befremdlich und erschreckend. Den Tod der 19 Menschen nutzte Eva Herman, um auf ihrem Blog unhedonistisch über „geile Partys“ zu wettern. Sie will nun glauben, dass junge Leute die „göttliche Rache“ ernstnehmen und nicht mehr so viel feiern wollen.
(Die „finsteren Meister der sichtbaren Verführung“ wanden sich auf der gestrigen Pressekonferenz nach der Duisburger Katastrophe und zitterten vor den Offenbarungen der Verantwortlichkeiten.)
Dass diese Frau mal in der ARD-Tagesschau sehr weltliche Nachrichten vorlesen musste, muss sie zu einem ähnlichen inneren Grauen getrieben haben wie weiland den tiefreligiösen und „wertkonservativen“ Peter Hahne im ZDF-heute-Magazin.
Herman setzt sich auch weiterhin für konservative Familienpolitik ein. Dazu trat sie beispielsweise beim Wahlauftakt der Partei „AUF – Partei für Arbeit, Umwelt und Familie“ im Mai 2009 auf. Sie wirkte als Moderatorin in verschiedenen Familien-TV- und Internetportalen mit und referierte auf einem Symposium „Familie unter Druck“ über die Liebe und Bindung als „Fundament mütterlicher Beziehung“. Seit 2010 ist sie Sprecherin und Kommentatorin für die Internetpräsenz des Kopp Verlags, der sich auf Literatur aus dem Umfeld von Verschwörungstheorien und Pseudowissenschaften spezialisiert hat.
Die von ihr – auf die Love Parade bezogene – beschriebene „Warnung von oben“ wird auch Eva Herman sicher bald verspüren. Das wird hoffentlich aus der Richtung ihres Hirns kommen.
Warum auch immer sie das tut, Aufmerksamkeit und Empörung sind ihr gewiss.

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Eva Herman über die Loveparade Sodom und Gomorrha auf SZ-Online und AZ am 26. Juli 2010

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