„Unter Kontrolle“ – Der Eröffnungsfilm des DOK.festes 2011

logo_dokfestDer Eröffnungsfilm des diesjährigen DOK.festes heißt „Unter Kontrolle“ und behandelt das aktuelle Thema der Beherrschbarkeit der Erzeugung von Atomenergie.
Im Film wird noch davor gebangt, was gerade eben wieder in Japan geschah.
In den ersten sieben Minuten des Films werden nur unkommentierte Bilder von Kernkraftwerken in ihren jeweiligen Landschaften gezeigt. In unaufgeregter Erzählweise führt Regisseur Volker Sattel seine Kamera durch die Atomkraftwerke.
Männer in farbenfrohen Arbeitsanzügen gehen ihren Tätigkeiten nach. (Die Spezialbekleidung soll „Strahlenbelastung, die unnötig ist, vermeiden.“) Es wirkt wie die Ruhe vor dem Sturm. Mit dem Fukushima-Schock in Kopf und Gemüt wünsche ich mir beim Hinsehenmüssen Homer Simpson, den AKW-Arbeiter aus Springfield, neben mich auf das Sofa. Es würde den eigenen Schrecken etwas lindern. (Die Fernsehsender ProSieben, ORF und SF haben vorübergehend alle Folgen der US-Zeichentrickserie „Die Simpsons“ aus dem Programm genommen, in denen Atomunglücke passieren.)
Manager und Ingenieure gewähren in „Unter Kontrolle“ Einblicke in ihren Arbeitsalltag. Mitunter wirkt es sehr zynisch und technikverblendet, wenn die Männer erzählen wie sich der Mensch gegenüber der Technik zurücknähme. „Fehler können in der Kerntechnik von Schaden sein.“
Nach den Störfällen 1979 im Kernkraftwerk Three Mile Island in der Nähe von Harrisburg (USA) und 1980 im Kernkraftwerk in der südhessischen Gemeinde Biblis wurde ein Glasmodell entwickelt, in dem Störungen simuliert werden können. Begeistert erzählt der Ingenieur welche „sehr interessanten Phänomene“ bei Störungen auftreten können.
Ein bereits gebautes, österreichisches Kernkraftwerk durfte dann doch nicht in Betrieb genommen werden, weil eine Volksabstimmung 50einhalb zu 49einhalb geben das KKW ausging. Ein wenig sentimental schwärmen zwei Fast-KKW-Arbeiter, dass es „vielleicht das sicherte Kernkraftwerk der Welt“ hätte gewesen sein können. Die Anlage wurde pragmatisch zum Schulungszentrum umgerüstet. „Das Geschäft läuft sehr gut.“
Dem Kernkraftwerk Kalkar am Niederrhein habe die Katastrophe in Tschernobyl das Genick gebrochen. Etwas traurig rechnet ein Überlebender vor: 5.000 Leute hätten über den Zeitraum von 25 Jahren Arbeit gehabt.
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Der Film „Unter Kontrolle“ wird während des DOK.festes 2011
am Mittwoch, den 4. Mai 2011 um 20:00 Uhr im City 1 und
am Samstag, den 7. Mai 2011 um 17:30 Uhr im Atelier 1 gezeigt.

Bilder: DOK.fest

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