Filme über Thomas Brasch und Tom Kummer auf dem DOK.fest

logo_dokfestDer Film „Brasch – Das Wünschen und das Fürchten“ von Christoph Rüter zeigt vor allem die letzten Monate im Leben des Schriftstellers, Dichters und Filmemachers Thomas Brasch.
Christoph Rüter begleitet Thomas Brasch auf dem Umzug in eine Wohnung am Schiffbauerdamm, ganz in der Nähe des Berliner Ensemble. Brasch sieht sich dabei auf eine Rückkehr in ein „drittes Berlin“.
Thomas Brasch wurde in der DDR von seinem SED-Funktionärs-Vater verraten, als er im Prager Frühling Flugblätter „Warschauer Vertrag raus aus Prag!“ verteilt. 1976 verläßt Brasch die DDR. Er wird im Westen nicht glücklicher, aber seine Bücher werden verlegt, seine Stück werden gespielt. Er bleibt ein Getriebener.
1981 erhält Thomas Brasch für seinen Film „Engel aus Eisen“ den Bayerischen Filmpreis. In seiner Begründung erklärt er, warum er diesen Preis und das Preisgeld von 50.000 DM aus den Händen des bayrischen Ministerpräsidenten annimmt. Brasch bedankt sich dann auch noch für seine Ausbildung an der Filmhochschule der DDR. Das bayrische Preis-Publikum buht, Franz Josef Strauß gibt sich hochrot bayrisch-liberal.
„Brasch – Das Wünschen und das Fürchten“ wird am Sonntag, den 8. Mai 2011 um 21:00 Uhr im Filmmuseum gezeigt.
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kummerTom Kummer nimmt das Leben bedeutend leichter. Der Film „Bad Boy Kummer“ von Miklós Gimes zeigt einen selbstverliebten, sich selbst erschaffen habenden „bad boy“ des Journalismus.
Tom Kummer traf Sharon Stone, Brad Pitt und viele andere zu „ernsthaften“ Gesprächen, die alle erfunden waren. Vier Jahre belieferte der Schweizer Journalist seriöse Publikationen wie das SZ Magazin – bis er aufflog.
Der Film will das Porträt einer zerstörerischen (Selbst)Täuschung sein. Miklós Gimes bohrt derart in Tom Kummer herum, so dass seine angeekelte Bewunderung bis kurz vor Ende des Films zuweilen sehr unangenehm wirkt. Dann kommt doch noch so etwas wie Bewunderung auf: Tom Kummer war frech, er hat sich getraut. Die Reue, die er sich bemüht im Film zu zeigen, wirkt nicht authentitsch. Der heutige Tennislehrer in Los Angeles steht endlich wieder im Mittelpunkt, das weiß er zu genießen.
Sich selbst hat Tom Kummer anscheinend kaum geschadet. Der wirkliche Schaden entstand den Zeitungen und Zeitschriften, die seine Fake-Interviews – trotz bereits bestehender Zweifel an ihrer Echtheit – weiterdruckten und gegen kritische Stimmen verteidigten.
„Bad Boy Kummer“ wird am Samstag, den 7. Mai 2011 um 22:00 Uhr im Atelier 1 gezeigt.
Bilder: DOK.fest München

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